Das Projekt DOMINO wurde ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass innovative Managementstrategien die Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit von intensiv bewirtschafteten ökologischen Obstanlagen verbessern können.

Der ökologische Obstbau zeichnet sich durch eine "Konventionalisierung" der Bewirtschaftungsmethoden aus, die häufig die Artenvielfalt reduziert und in hohem Maße von externen Inputs abhängt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und einen wirkungsvollen Pflanzenschutz zu gewährleisten. Es besteht daher die Notwendigkeit, neue Strategien z. B. unter Verwendung von Leguminosen zu entwickeln, die auch die ökonomische Leistung der Anlagen steigern können.
Die Forschung im Projekt DOMINO zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck des intensiven ökologischen Obstanbaus zu verringern. Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion zwischen Obstbäumen und weiteren Kulturarten, organischen Reststoffen und Mikroorganismen. Ökosystemdienst¬leistungen sollen gefördert werden, und die aktuell vorherr¬schenden Monokulturen sollen durch diversere Systeme ersetzt werden.

Das Projekt soll neue, innovative Methoden nutzen, um die im Augenblick dominierenden Probleme (wirtschaftliche Nachhaltigkeit, Zertifizierungsfragen, Erhalt von Ökosystemleistungen) ökologischer Obst¬baubetriebe zu bewältigen: Die innovativen Maßnahmen umfassen:

  1. Die Entwicklung neuer Management-Strategien im Baumstreifen, welche die Biodiversität der Anlagen fördern (z. B. Nutzung von Lebend-Mulch), und die die Produktion von weiteren Kulturen in den Anlagen ermöglichen, die Unkräuter unterdrücken und einen zusätzlichen wirtschaftlichen Ertrag liefern
  2. Die Optimierung von Düngestrategien durch die Nutzung regionaler Reststoffe und Leguminosen als Untersaat zur Verbesserung der Nährstoffbilanzen und Steigerung der Ökosystemleistungen
  3. Das Verständnis und Management der Bodenfruchtbarkeit zur Optimierung der Nährstoffausnutzung und Erhöhung der Krankheitstoleranz von Obstbäumen
  4. Die Bewertung teilgeschlossener Abdecksystem bezüglich ihrer Eignung zur nicht-chemischen Krankheits- und Schädlingsregulierung
  5. Die Abschätzung möglicher langfristiger positiver Auswirkungen der vielfältigen Produktionssysteme auf die Umwelt
  6. Die Beurteilung der ökonomischen Auswirkungen der entwickelten Strategien für ökologische Obstbausysteme

Die Aktivitäten finden in fünf Ländern der Europäischen Union (Italien, Deutschland, Polen, Frankreich und Bulgarien) und in der Schweiz in verschiedenen wichtigen Obstregionen statt. Die erwartete breite Auswirkung des Projekts beruht auch auf einem fächerübergreifenden Ansatz, der die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Anbausysteme ermöglicht. Das Projekt leistet einen Beitrag dazu, den intensiven ökologischen Obstbau besser mit den Prinzipien des Ökolandbaus zu vereinen. Dies kann die Umstellung auf ökologischen Anbau er¬leichtern, zum Wachstum des Öko-Sektors beitragen und das Risiko für negative Umwelteinflüsse reduzieren.

Durchführungszeitraum: Mai 2018 – April 2021

Finanzierung: CORE Organic COFUND Programm, ein transnationales gemeinsames Programm, das auf Mitteln der Mitgliedsländer und der Europäischen Union basiert.

Gesamtbetrag der Finanzierung: 1.300.000 Euro